Wie kehren zur Party zurück, und ich gehe hinein, um meine Jacke und die Autoschlüssel zu holen, während Morrison draußen wartet. Es geht noch immer hoch her. Macht den Eindruck eines Bildes von Hieronymus Bosch, inszeniert nach den Anweisungen des Marquis de Sade. Lauter, gewalttätiger, übler.
     Massenweise Motorräder, die Invasion der Biker. Das blonde Mädchen, welches an die Tür kotzte, als wir rausgingen, wird gerade von vier finster aussehenden Burschen in Rockerklamotten in eines der Schlafzimmer gezerrt, als ich eintrete. Ihr Hemd ist schon zerfetzt. Magere Rippen und die Brüste eines Kindes. Sie mag vielleicht dreizehn oder vierzehn Jahre alt sein. Sie schreit wie angestochen, aber niemand kümmert sich sonderlich darum. Der steht eine ganz besondere Art von Party bevor. Sie wird noch lange davon haben – wenn sie es überlebt.

     Es war ein 61er oder 62er Chevy. Oder war es ein schwarzer 62er Ford mit Mond-Radklappen? Wenn es ein Chevy war, dann ein blauer oder ein grüner. An Leute erinnert man sich, an Lieblingsvergewaltigungen, an Schimpfwörter erinnert man sich, aber Autos vergisst man, es sei denn, es passiert etwas ganz besonderes. Das der Vater einen zum Beispiel splitternackt zu zweit auf dem Rücksitz erwischt.

(aus: „Uns verbrennt die Nacht“ von Craig Kee Strete)



Uns verbrennt die Nacht

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